Christoph Driescher (M3 GTR E90) startete mit einem Doppelsieg in die neue Saison. Beim Auftakt der DMV BMW Challenge auf dem Hockenheimring siegte Driescher im ersten Rennen vor Niklas Koch im Mini Cooper GTR 1,6T. Im zweiten Rennen ließ der Auftaktsieger Eric van den Munckhof (BMW Z4 GTR) hinter sich.
Es war fast das Maximum, welches Christoph Driescher beim Auftaktwochenende herausgeholt hatte. Am Samstagabend fehlte nur die schnellste Runde im zweiten Rennen. Die hatte sich Sebastian Kühn (BMW 1M GTR 3,3) geholt. Ansonsten stand bei Driescher immer die Eins vorne. Von der Pole aus gestartet erarbeite sich Driescher im ersten Durchgang schnell einen Vorsprung auf das Verfolgerfeld. Das war zudem in enge Positionskämpfe verstrickt, so dass der Führende relativ mühelos davonfahren konnte. Gegen Ende nahm Driescher das Tempo raus, dennoch zeigte die Uhr noch einen Vorsprung von fast 20 Sekunden auf Rang zwei an. „Das erste Rennen ist super gelaufen. Am Anfang habe ich gemerkt, dass ich mich von den anderen absetzen kann. Ich dachte mir, gib einfach mal Gas. Später war es mit den Überrundungen nicht so ganz einfach. Das Auto ist das ganze Rennen über top gelaufen. Mit einem Start- und Zielsieg in die Saison zu starten, besser geht es nicht“, freute sich Driescher über den gelungenen Auftakt.
Enger gestaltete sich dagegen das zweite Rennen. Der Polesitter verteidigte zwar seine Führung, doch diesmal blieb die Konkurrenz länger dran. So zeigte sich Arpad Viszokay (M4 GT4) immer wieder groß im Rückspiegel. Dagegen mussten die Verfolger, angeführt von Jens Smollich im M2 GTR, zunehmend abreißen lassen. Zwar setzte sich Driescher im Überrundungsverkehr etwas ab, doch Viszokay ließ die Lücke nicht viel größer werden. Als der ungarische BMW-Pilot gerade wieder näher heranrückte, ging dem M4 Eingangs Start-und Ziel das Heck flöten. Damit war nicht nur Driescher entwischt, sondern auch fünf weitere Kontrahenten vorbeigezogen. Souverän brachte der Spitzenreiter die Restdistanz über die Zeit, wobei van den Munckhof noch bis auf 2,7 Sekunden heranfahren konnte.
Enge Positionskämpfe auf den Verfolgerplätzen Reichlich Action gab es auf den weiteren Plätzen. Das zeigte sich gleich zu Beginn des zweiten Rennens, wo Niklas Koch seine zweite Startposition zunächst erfolgreich verteidigte. Dahinter übten Sebastian Kühn und Eric van den Munckhof bereits mächtig Druck auf den Mini-Piloten aus. In der vierten Runde musste Koch die beiden BMW passieren lassen. Nur eine Runde konnte sich Kühn über den zweiten Platz freuen. Leistungsprobleme ließen den 1er BMW nach hinten durchrutschen. Neuer Gesamtzweiter war Eric van den Munckhof, der Niklas Koch auf Distanz hielt. Nach dem Fallen des schwarz-weiß karierten Tuchs folgte die Ernüchterung. Wegen Überschreiten der Tracklimits bekam der Niederländer eine 20-Sekunden Strafe aufgebrummt. Dadurch rutschte van den Munckhof aus den Podesträngen. Als Gesamtvierter gab es immerhin noch den zweiten Platz in der GTR1. Rang zwei ging dadurch an Niklas Koch, der zudem vor Toni Thurmayer (M3 GTR E36) den Sieg in der GTR2 abräumte. „Der Auftakt lief wirklich super. Gegen die größeren Klassen hatten wir auf den Geraden keine Chance. Dafür konnten wir in den Kurven richtig gut mithalten. Es war ein hartes, aber sehr faires Rennen. Es ist schön beim Debütrennen hier in Hockenheim mit einem Sieg zu starten, eine gute Voraussetzung für die gesamte Saison“, so Koch über das starke Resultat. Hinter Koch sah Thurmayer als starker Gesamtdritter die Zielflagge. Und das bei seinem ersten Autorennen. Der Drittplatzierte war davor auf zwei Rädern, unter anderem in der IDM, unterwegs. In Hockenheim profitierte er davon, dass der vor ihm fahrende Jens Smollich (M2 GTR) in der letzten Runde Probleme bekam.
Im zweiten Durchgang schlugen die Glücklosen des ersten Rennens zu. Jens Smollich katapultierte sich von der sechsten Startposition auf Rang drei nach vorne. Dahinter folgten van den Munckhof und Kühn. Smollich musste jedoch zuerst van den Munckhof, später auch Kühn passieren lassen. Als sich Viszokay einen Dreher leistete, waren alle Drei vorbei. Van den Munckhof erarbeite sich im weiteren Verlauf einen kleinen Vorsprung gegenüber Kühn, den der Niederländer schließlich auch ins Ziel brachte. Kühn sicherte sich als Gesamtdritter zudem noch die schnellste Rennrunde. Jens Smollich musste dagegen die beiden Kontrahenten ziehen lassen, konnte aber seinen vierten Gesamtplatz über die Zeit bringen. Fünfter wurde Arpad Viszokay.
Vier Klassensieger
Eine ganz knappe Entscheidung gab es im ersten Rennen der 325er. Gleich drei Piloten wechselten sich mit der Führung ab. Denkbar knapp setzte sich am Ende Thomas Röpke gegenüber Timo Danz (beide 325iS E30) durch. Anfangs führte Alexander Bux (325iS E36) recht souverän, während dahinter Bart van Helden (325iS E36), Danz und Röpke um die zweite Position kämpften. Als beim Führenden das ABS Probleme bereitete, kamen die Verfolger immer näher. Zwar konnte Bux noch einmal die Führung von Danz zurückholen, doch kurz darauf waren sowohl Danz als auch Röpke vorbei. Letztere hatten davor schon die Positionen getauscht, so dass es für den Organisator der DMV BMW Challenge den ersten Klassensieg der Saison gab. Bux rettete sich noch als Dritter vor van Helden ins Ziel. Beim Start zum zweiten Rennen behauptete sich Röpke an der Spitze. Van der Helden, Danz und Bux folgten auf den weiteren Plätzen. In der siebten Runde ging Danz vorbei. Nur zwei Umläufe später steuerte Röpke den E30 an die Box. Da van der Helden das Tempo von Danz nicht mehr mitgehen konnte, feierte dieser einen ungefährdeten Sieg. Trotz erneuter Elektronikprobleme rettete Alexander Bux seinen dritten Platz über den Zielstrich.
Noch enger war die Entscheidung bei den 318er im ersten Rennen. Hier siegte Theo Oeverhaus mit gerade einmal 0,172 Sekunden Abstand auf Ioannis Smyrlis. Auf den letzten Metern drückte der Zweitplatzierte noch einmal kräftig, fand aber keinen Weg am Youngster vorbei. Ebenfalls nur 0,757 Sekunden hinter dem Sieger lief Tom Nittel als Dritter ins Ziel ein. Im zweiten Rennen sah es nach dem zweiten Sieg für Oeverhaus aus. In der dritten Runde verdrängte das Nachwuchstalente Florian Sternkopf vom ersten Platz und konnte schnell einen Abstand herausfahren. Das böse Erwachen gab es im Ziel. Wegen Überschreitens der Tracklimits gab es eine 20-Sekunden Strafe. Im engen Feld der 318er hieß das nur Rang fünf. Den Sieg holte sich dadurch Florian Sternkopf vor Luigi Brenner und Tom Nittel. Rang vier ging an Ioannis Smyrlis, der kurzzeitig von Sternkopf den zweiten Platz übernommen hatte. „Im zweiten Rennen waren wir dicht davor den Klassensieg einzufahren. Das hat leider nicht geklappt. Ich wurde von einem anderen Mitbewerber rausgedreht, konnte mich zwar wieder zurückkämpfen, aber es hat nur für Platz vier gereicht“, so Smyrlis.
Mit einem starken Starterfeld von 36 Fahrzeugen war die DMV BMW Challenge in die neue Saison gestartet. Die Serie überzeugte mit spannendem Motorsport. Auch die Neueinsteiger zeigten, dass mit ihnen in diesem Jahr zu rechnen ist.
Fotos & Text: arp Redaktionsbüro Patrick Holzer
Comments